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Film: Fachkräfte für die Verkehrswende – die Fortbildungen von BexElektro : Datum:

Für die Verkehrswende hin zu klimafreundlicher Mobilität braucht es Fachkräfte im Elektrohandwerk, die öffentliche und private Ladesäulen für Elektroautos planen und installieren. Um sie zu gewinnen, schafft das InnoVET-Projekt „BexElektro“ ein mehrstufiges Fortbildungssystem – mit dem praxisnahen Einstieg „Geprüfte/r Berufsspezialist/-in für Ladeinfrastruktursysteme der Elektromobilität“.

Fachkräfte für die Verkehrswende: Die Fortbildungen von BexElektro

Für die Verkehrswende hin zu klimafreundlicher Mobilität braucht es Fachkräfte im Elektrohandwerk, die öffentliche und private Ladesäulen für Elektroautos planen und installieren. Um sie zu gewinnen, schafft das InnoVET-Projekt „BexElektro“ ein mehrstufiges Fortbildungssystem – mit dem „Berufsspezialist/-in für Ladeinfrastruktursysteme der Elektromobilität“ als praxisnahem Einstieg.

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Das Thema Elektromobilität entwickelt sich sehr dynamisch: Die Anzahl der Fahrzeuge und damit der Bedarf an Ladesäulen wachsen stetig. „Wir haben einen sehr stark wachsenden Markt, auf der anderen Seite haben wir ein stagnierendes Mitarbeitervolumen. Wir können den Markt kaum befriedigen, da uns die Mitarbeiter fehlen“, berichtet Georg Thomas vom Unternehmen Elektro Heldele. Der Fortbildungsbedarf ist aus seiner Sicht dementsprechend groß

Das kann Elektroniker Micha Sawatzki bestätigen: „Wir haben innerhalb weniger Jahre riesige Fortschritte, wir haben höhere Ladeströme, wir bauen nicht nur eine oder zwei Ladestationen, sondern ganze Ladeparks. Es ändert sich ständig etwas, es kommt was dazu, und dementsprechend muss man schauen, dass man auf dem aktuellen Stand ist.“

Umfangreiches Fortbildungskonzept zur Elektromobilität

In dieser Situation entwickelt das InnoVET-Projekt BexElektro ein umfangreiches Fortbildungskonzept, um Fachkräfte in unterschiedlichen Stufen für die Installation der Ladeinfrastruktur in Verbindung mit erneuerbaren Energien, Energiemanagement und Gebäudesystemintegration zu qualifizieren. Der „Berufsspezialist für Ladeinfrastruktursysteme der Elektromobilität“ ist hier ein Baustein auf der ersten Fortbildungsstufe. „Ziel des Projektes ist es, den Fachkräfteengpass im Bereich Elektromobilität und anschließende Fachbereiche zu beseitigen bzw. hierzu einen Beitrag zu leisten“, sagt Jürgen Jarosch, Projektleiter am ETZ Stuttgart.

Alle wichtigen Schritte werden vermittelt

Thorald Schatz unterrichtet als Dozent die Teilnehmenden am ETZ Stuttgart: „Die Kursteilnehmer lernen, wie sie Ladestationen richtig errichten können. Das heißt richtig anzuschließen, dann die Ladestation in Betrieb zu nehmen, zu parametrieren, also die ganzen Einstellungen an der Station am Lastmanagement durchzuführen.“ Beim Planen und Installieren gehe es auch um die Auslegung der Leitungen und der Schutzorgane, damit die Schutzmaßnahmen für die Laien, die die Ladestation verwenden, gewährleistet sind.

Ein weiteres wichtiges Thema ist die vernetzte Ladeinfrastruktur. Diese kommt etwa in Tiefgaragen mit 10, 20 oder mehr Ladestationen zum Einsatz. Damit hier der Netzanschluss hier nicht überlastet wird, wenn an allen Ladestationen gleichzeitig Fahrzeuge geladen werden, müssen die Stationen untereinander vernetzt sein.

Für Eigenheimbesitzer ist es außerdem wichtig, den Strom aus der heimischen Photovoltaikanlage für ihr Elektroauto nutzen zu können. Damit dieser abends abrufbar ist, wenn das Fahrzeug geladen werden soll, sind Energiespeicher notwendig. Zuletzt geht es beim Baustellenmanagement um die rechtzeitige Koordination mit dem Netzbetreiber abstimmen, ob die Kabelquerschnitte ausreichend sind oder ob ein Anschluss verstärkt werden muss. All diese Themen werden Fachkräften aus dem Elektrohandwerk in der neuen Fortbildung vermittelt.

Lernformate sorgen für Abwechslung

Diese Unterrichtsinhalte vermittelt das Team des ETZ Stuttgart mit unterschiedlichen Lernformaten: Von den 540 Unterrichtseinheiten, die gefordert sind für die Fortbildung zum Geprüften Berufsspezialisten, finden 300 Unterrichtseinheiten in Präsenz statt, wo der Dozent mit den Teilnehmenden praktisch arbeitet, in der Werkstatt ist und geführte Unterrichtsinhalte vermittelt. 200 Unterrichtseinheiten finden ausschließlich im selbstorganisierten Lernen statt.

Ein wesentlicher Teil der Wissensvermittlung findet Online statt: In Online-Tutorien vermittelt ein Dozent live Lerninhalte vom eignen Studio am ETZ Stuttgart aus. Hier werden gemeinsam Aufgaben bearbeitet und Aufgaben aus dem Online-Selbstlernen nachbesprochen. Im selbstorganisierten Lernen arbeiten die Teilnehmenden selbstständig auf der Lernplattform, bearbeiten von zu Hause aus Übungen und prüfen das Erlernte mit Tests.

Neben der Fortbildung „Berufsspezialist für Ladeinfrastruktursysteme der Elektromobilität“ entwickelt das Projekt auf der DQR-Stufe 6 einen Bachelor für Elektromobilität und energieeffiziente Energiesysteme und auf der DQR-Stufe 7 einen Master Professional. Hinzu kommen dann noch der Berufsspezialist für Gebäudesystemintegration und der Berufsspezialist für Erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Energiemanagement.

Unternehmen und Fachkräfte vom Angebot überzeugt

Georg Thomas von Elektro Heldele beteiligt sich an der Konzeption und Erprobung der Fortbildung und ist von dem Angebot überzeugt. Er sagt: „Wir haben eine strategische Lücke zwischen dem Bedarf und dem aktuellen Stand der Mitarbeiter, der Qualifikation der Mitarbeiter. Wir wollen durch diese Qualifikationsmaßnahme diese strategische Lücke schließen.“

Auch für Elektroniker Micha Sawatzki hat das Angebot viele Vorteile: „Mich persönlich bringt es dadurch weiter, dass ich in der Projektleitung in der E-Mobility sehr viel mehr arbeiten kann und dort auch Projekte umsetzen kann.“ Anschließende können er sich dann auch noch weiter entwickeln zum Bachelor Professional. Den schnellen Fortschritt in der Elektromobilität sieht er optimistisch: „Die technischen Herausforderungen dabei, das sieht man eher sportlich und es macht einem Spaß an so neue Probleme heranzugehen und dafür Lösungen zu entwickeln.“