Zusatzqualifikation für Auszubildende – Erprobung von Digitaltechnologien in der LandBauTechnik

Bereits im Juni und Juli lernten zwölf Auszubildende einer Fachklasse für Land- und Baumaschinenmechatroniker am Ende des zweiten Ausbildungsjahres im Elektrolabor der Gewerbeschule Breisach in mehreren Unterrichtseinheiten die Grundlagen der digitalen Datenverarbeitung kennen. Im September starteten Auszubildenden, nun im dritten Ausbildungsjahr, mit der zweiten Phase der Zusatzqualifikation. Nach dem Berufsschulunterricht erhielten sie Arbeitsaufträge, die sie in ihrem Ausbildungsbetrieb ausführen sollen. Die Ausbildungsbetriebe wurden bereits vor dem Kurs über die Lerninhalte und die Rolle, die sie während der zweiten Kursphase spielen, informiert.

Folgende Aufgaben sind von den Auszubildenden auszuführen:

• Erstellen einer Feldkarte mit einem RTK-Messstab
• Messstab zusammenbauen, mit der Handy verbinden und einrichten
• Feldgrenzpunkte vermessen und in Q-Gis zu einem Ackerschlag erstellen
• Leitspurlinie anlegen und in Nextfarming in das richtige Format konvertieren
• Ackerschlagkartei einschließlich Leitspurlinie auf den Schlepper übertragen
• RTK-Lenksystem am Traktor auf Genauigkeit testen und gegebenenfalls justieren

Zur Ausführung der Arbeitsaufgaben stehen den Auszubildenden leihweise je ein Tablet und, sofern im Betrieb nicht vorhanden, einen RTK-Messstab zur Verfügung. Um die Aufgaben erledigen zu können, sind zusätzlich ein Smartphone und ein PC mit dem Geoinformationssystem Q-GIS erforderlich.

Während der betrieblichen Projektphase werden die Auszubildenden von Berufsschullehrern online begleitet. Diese stellten dazu auf der Lernplattform Moodle entsprechende Hilfsmittel (Lernvideos / Unterlagen) bereit. Falls die Auszubildenden an einem Punkt nicht weiterkommen, können sie sich in einem dafür eingerichteten Forum gegenseitig unterstützen. Nur im Notfall greift ein Berufsschullehrer unterstützend ein. Vertiefende Lerninhalte werden während der betrieblichen Projektphase von den Berufsschullehrern online angeboten.

Zusatzqualifikation für „analoge“ Fachkräfte – LandBauTechnik 4.0: Einstieg in die Digitaltechnologien, Konnektivität und Diagnose

Am 20. November 2023 startet im InnoVET-Projekt LBT Forward außerdem der erste fünftägige Lehrgang für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von LandBauTechnik-Betrieben, die bisher noch nicht mit digitalen Technologien gearbeitet haben. Er macht die Teilnehmenden fit im Bereich Smart Farming, Konnektivität und Diagnose. Ziel des Lehrgangs ist es, den Teilnehmenden in einem „geschützten Rahmen“ das Grundlagenwissen zu vermitteln, mit dem sie im Betrieb selbständig arbeiten und auf das sie selbständig aufbauen können.

Der Lehrgang bietet auch Quereinsteigern die Möglichkeit, sich mit diesen Technologien vertraut zu machen. Anhand von praxisrelevanten Übungsfällen lernen die Teilnehmenden, Geräte in Betrieb zu nehmen, zu vernetzen und Fehler systematisch zu beheben. Dem Lehrgang ist ein ca. zweistündiger Onlinelehrgang vorgeschaltet, in dem die Teilnehmenden in niedrigschwellig die Grundlagen der landbautechnischen Digitaltechnologien kennenlernen.

Anschließend werden folgende Themen behandelt:

• Smart Farming: Begriffe und Anwendungen
• Einführung in die Bustechnologien (CAN- & ISOBUS), Diagnose und Messung an Bussystemen
• Inbetriebnahme von ISOBUS Anbaugeräten
• Inbetriebnahme und Nutzung von Smart Farming Anwendungen (Section Control, Spurführung, Telemetrie)
• Systematische Fehlersuche mit Diagnose- und Messgeräten