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Neue Austauschformate wagen – Bildungspersonal stärken : Datum:

Motiviertes und qualifiziertes Bildungspersonal spielt eine wichtige Rolle auf dem Weg zu einer exzellenten beruflichen Bildung. Beim Workshop im Barcamp-Format setzten die InnoVET-Projekte die Themen – und diskutierten Ideen, um Ausbilderinnen und Ausbilder fit für die Zukunft zu machen.

Das Bildungspersonal gilt unter Expertinnen und Experten als der Schlüssel zur Weiterentwicklung der beruflichen Bildung. Ob bei digitalen Lernmedien, neuen didaktischen Konzepten oder Lernortkooperationen: Qualifizierte und motivierte Ausbilderinnen und Ausbilder im Betrieb, Berufsschullehrkräfte und Dozierende an Hochschulen sind entscheidend für eine exzellente berufliche Bildung.

Ausbilder und Auszubildender an Maschine
Motiviertes und qualifiziertes Bildungspersonal spielt eine wichtige Rolle auf dem Weg zu einer exzellenten beruflichen Bildung. Copyright: Adobe Stock/industrieblick

Aus diesem Grund veranstaltete das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), das InnoVET im Auftrag des BMBF durchführt, am 26. und 27. Januar 2022 mit allen Projekten einen digitalen Workshop im Barcamp-Format zum Thema Bildungspersonal. Ziel war es, den InnoVET-Projekten einen breiten Austausch über ihre Erfahrungen und Pläne bei der Entwicklung und Umsetzung von Qualifizierungen für das Berufsbildungspersonal zu ermöglichen. Dabei ging es auch darum, besonders gelungene Beispiele („Best Practice“) zu identifizieren.

Gemeinsame Herausforderungen im Barcamp-Format diskutieren

Zum anderen bot der Workshop den Projekten ein Forum, um gemeinsame Herausforderungen im Themenfeld Bildungspersonal zu diskutieren, zum Beispiel wie Bildungspersonal für neu entwickelte Bildungsangebote für Auszubildende und Fachkräfte motiviert und gewonnen werden kann. Der Hauptteil des Workshops fand im Barcamp-Format statt: Die Projektteams konnten hier Themen für sogenannte „Sessions“ von ca. 45 Minuten vorschlagen und diese selbst durchführen. Die übrigen Teilnehmenden konnten nach ihrem Interesse entscheiden, welche der Sessions sie besuchen wollten. Das Interesse daran war groß, über 60 Personen aus den Projekten und der Forschungsbegleitung des Programms nahmen teil. Gern hätten sogar noch mehr Teilnehmende sich angemeldet.

Kurze Expertenvorträge stimmten an beiden Tagen aus verschiedenen Perspektiven auf das Thema ein: Peter Rüsing von der Universität Paderborn stellte die Ergebnisse seiner Studie zu Herausforderungen des Bildungspersonals an Berufskollegs im Kontext Digitaler Transformation vor. Dr. Karen Bartling vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) gab Einblicke in das „Netzwerk Q 4.0“, in dem regional verankerte Bildungsanbieter deutschlandweit Weiterbildungsangebote für Ausbildungspersonal zu Digital-Themen entwickeln. Am zweiten Tag präsentierte Franziska Kupfer (BIBB) die Ergebnisse der BIBB-Studie zur Aktualität der Ausbilder-Eignungsverordnung (AEVO), die grundsätzlich und auch vom Umfang beibehalten, aber inhaltlich angepasst werden soll.

Freier Austausch kommt bei Projekten gut an

Insgesamt 19 Sessions in vier Blöcken standen auf dem Programm. Die Formate reichten vom Vortrag mit Austausch über gemeinsames Arbeiten an konkreten Fragen bis zu Fragerunden mit Experten. Dabei gab es vier inhaltliche Schwerpunkte: Welche Kompetenzen braucht das Bildungspersonal? Wie lässt sich Personal für die Qualifizierung gewinnen? Wie kann Bildungspersonal bei der Entwicklung von Bildungsangeboten einbezogen werden? Und wie kann Bildungspersonal mit digitalen Medien und didaktischen Methoden die Ausbildung verbessern? Die Projekte begrüßten das Barcamp als neues Veranstaltungsformat sehr und fühlten sich aktiv eingebunden. Sie nutzen die Möglichkeiten des freien Austauschs in den Sessions sehr aktiv und kamen leichter ins Gespräch als bei klassischen Workshops. Einige Projekte nutzten digitale Zusatztools, um die Sessionteilnehmenden aktiv einzubinden und die Interaktion zu steigern.

Der nächste Workshop des BIBB mit den InnoVET-Projekten am 2. und 3. März 2022 findet ebenfalls im Barcamp-Format statt. Er konzentriert sich auf das Thema Lernplattformen, die in vielen Vorhaben als technisch-didaktische Komponente eine wichtige Rolle spielen.