BBChemie – Bedarfsorientierte Bildungswege in der Chemie
Für leistungsschwache wie leistungsstarke Bewerberinnen und Bewerber eröffneten sich neue Bildungswege und ausbildende Fachkräfte wurden für den Umgang mit unterschiedlichen Lerntypen geschult.
Das Projekt BBChemie nahm die Herausforderungen „Fachkräftemangel“, „Trend zum Studium“ und „Passungsprobleme“ in der chemischen und pharmazeutischen Branche in den Blick. Denn es wird zunehmend schwieriger, offene Stellen mit ausreichend qualifizierten und ausbildungsfähigen Kandidatinnen und Kandidaten zu besetzen. Gleichzeitig tendieren Schulabgängerinnen und -abgänger dazu, ein Studium aufzunehmen, statt eine Berufsausbildung zu beginnen. Das Projekt entwickelte daher Konzepte, um die Attraktivität der beruflichen Bildung zu steigern und die Gleichwertigkeit beruflicher und akademischer Bildung zu betonen.
Im Teilprojekt 1 – „Ermöglichungsstrategien“ – entwickelte und erprobte das Projekt ein Ausbildungsmodell für leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler, das diesen den Einstieg in die berufliche Erstausbildung ermöglicht, ohne dass sie in eine Maßnahme des Übergangssystems einmünden. Bewerberinnen und Bewerber absolvieren mit einem Ausbildungsvertrag die zweijährige duale Ausbildung zur Fachkraft für Metalltechnik. Unterstützt werden sie durch eine Lernprozessbegleitung, die fachliche, methodische und personal-soziale Nachreifeprozesse ermöglicht, für die im normalen Ausbildungsalltag kaum Zeit ist. Die zweijährige Ausbildung kann auf einen dreieinhalbjährigen Berufsabschluss (z.B. Industriemechaniker/-in) angerechnet werden.
Das Teilprojekt 2 – die Akademische AusbildungsAllianz – hatte zum Ziel, die Attraktivität der Berufsausbildung für leistungsstarke Schulabgänger/-innen zu steigern. Das entwickelte und erprobte Ausbildungsmodell sieht einen Start in eine Ausbildung mit integrierten Anschlüssen vor: Die Teilnehmenden des Programms starten in einer 12-monatigen Grundstufe, in der Ausbildungsinhalte der dualen Ausbildung (Fachinformatiker/-in) und Module des IT-Studiums unterrichtet werden. Danach entscheiden sich die Teilnehmenden für einen der drei folgenden Wege: a) Fortsetzung und Abschluss der Berufsausbildung (Fachinformatiker/-in Anwendungsentwicklung oder Systemintegration) oder b) Fortsetzung des Studiums mit dem Abschluss Bachelor of Science oder c) für die Weiterführung beider Wege und damit einen Doppelabschluss mit IHK-Prüfung und Bachelor of Science.
Ziel des Teilprojektes 3 war es, die ausbildenden Fachkräfte (AFK) im Betrieb zu qualifizieren und sie zum Umgang mit unterschiedlichen Lerntypen zu befähigen. Sechs Millionen Beschäftige sind in irgendeiner Form mit der Ausbildung betraut – 80 Prozent gelten als ausbildende Fachkräfte. Gerade sie sind für den Erfolg einer Ausbildung unabdingbar. Diejenigen AFK, die bisher eine Formalqualifikation und Kompetenzerweiterung anstreben, können nur auf die AEVO zugreifen, die für hauptamtliche Ausbildende vorgesehen ist. Das Projekt entwickelte daher ein Modell zur Weiterqualifizierung ausbildender Fachkräfte, um ihnen Zugang zu Kenntnissen, Fertigkeiten und Fähigkeiten im Hinblick auf Fach-, Methoden-, Sozial- und Personal/Individualkompetenz zu ermöglichen.
Ergebnisse
Individuell gefördert zum Berufsabschluss: Ausbildungsmodell für theorieschwächere Schulabgänger mit praktischen Potenzialen |
Modell zur Förderung der Selbständigkeit |
Ausbildung und Studium im IT-Bereich kennenlernen: Modell für leistungsstarke Schülerinnen und Schüler | |
Berufspädagogisches Rüstzeug kompakt: Qualifizierungsprogramm für ausbildende Fachkräfte |