Exzellenz Handwerk – Innovative Exzellenzqualifikation Handwerk DQR 4-7
Ein flexibles, hybrides Bildungsmodell mit Fortbildungen auf den DQR-Stufen 5 bis 7 machte die Ausbildung im Elektrotechnikerhandwerk attraktiver und vermittelte hochrelevantes Wissen zum Thema „Intelligente Gebäudetechnik und Systemvernetzung“.
Ausbildungsstellen bleiben unbesetzt und der Trend zu hochschulischer Bildung ist ungebrochen. Gleichzeitig beginnen im Gebiet der Handwerkskammer Ulm viele junge Menschen mit Abitur eine handwerkliche Ausbildung. Dieser Zielgruppe gilt es attraktive Karriere- und Aufstiegsmöglichkeiten zu bieten, um den Bedarf im Handwerk an Arbeitskräften mit höherer Berufsbildung zu decken. Zugleich verändert die Digitalisierung Prozesse, Abläufe und ganze Systeme, sodass IT-Fähigkeiten und der Umgang mit Software und Daten zukünftig wichtige Anforderungen an Elektrotechnikerinnen und -techniker sein werden. Die Anbindung des Handwerks an die Wissenschaft wird immer wichtiger: Studien zeigen, dass verstärkt höher qualifizierte Fachkräfte mit praktischen und wissenschaftlich-reflexiven Fähigkeiten gefragt sein werden.
Das Projekt begegnete dieser Herausforderung, indem es Fortbildungsangebote für Elektroniker Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik zum Thema „Intelligente Gebäudetechnik und Systemvernetzung“ entwickelte und erprobte: Während der Ausbildung zum/zur Elektroniker/-in werden zusätzliche fachpraktische Inhalte in einer Art „Überbetriebliche Ausbildung PLUS“ integriert. Die Fortbildung „Geprüfte/r Berufsspezialist/-in“ (DQR-5) kann zur Weiterqualifizierung nach der Ausbildung oder als Quereinstieg in das Modell genutzt werden kann. Der „Bachelor Professional“ (DQR-6) integriert Teil I und II der Meistervorbereitung und ergänzt diese mit sechs Zusatzmodulen, welche die Teile III und IV der Meistervorbereitung abdecken. Darauf aufbauend ist die dritte Fortbildungsstufe „Master Professional“ (DQR-7) zu erreichen.
Die Inhalte hierfür wurden komplett neu entwickelt. So entstand ein flexibles und hybrides Bildungsmodell, das berufliche und akademischer Bildung mit den Themen Energie, Elektrotechnik, IT sowie den aktuellen Entwicklungen um Smart Living und Smart Home verzahnt. Das Projekt entwickelte damit Angebote für die 2019 in der BBiG-Novelle beschlossenen neuen Fortbildungsbezeichnungen. Die Abschlüsse folgen der Stufensystematik an Hochschulen und sind international anschlussfähig.
Die Handwerkskammer Ulm entwickelte gemeinsam mit der Technischen Hochschule Ulm und der Hochschule Biberach die Zusatzmodule für alle Lehrgänge. Diese werden dann teilweise von der HWK und den Hochschulen angeboten. Die Technische Hochschule Ulm (THU) und die Hochschule Biberach (HBC) entwickelten für die Fortbildungsgänge Bachelor Professional und Master Professional insgesamt acht Module, die sie selbst anbieten. Die Module wurden so gestaltet, dass die beruflich erworbenen Kompetenzen von Hochschulen angerechnet werden können und so den Zugang zum Studium erleichtern. Die Kooperation sollte auch Erkenntnisse zur sinnvollen Verzahnung beruflicher und akademischer Bildung liefern. Zusätzlich wurde eine Online-Lernumgebung mit Lernmanagementsystem entwickelt.
Ergebnisse
Geprüfte/-r Berufsspezialist/-in für intelligente Gebäudetechnik und Systemvernetzung (HWK Ulm) | |
Bachelor Professional in intelligente Gebäudetechnik und Systemvernetzung (HWK Ulm) | |
Leitfaden: Neue Fortbildungen entwickeln |