Herausforderung
Das berufliche Bildungspersonal ist ein entscheidender Faktor für die Qualität und Attraktivität der Berufsbildung. Das in Schulen, Betrieben und überbetrieblichen Einrichtungen tätige Bildungspersonal stellt sich jedoch nicht als homogene Gruppe dar, da es sich hinsichtlich der Professionalisierungswege und -standards erheblich unterscheidet. Eine Kooperation zwischen diesen unterschiedlichen Gruppen des beruflichen Bildungspersonals findet bisher zu wenig statt, obwohl auch die Lernortkooperation ein wichtiges Qualitätsmerkmal der Berufsbildung ist. Zugleich wachsen die Anforderungen an das berufliche Bildungspersonal erheblich. Wichtige Themen in diesem Zusammenhang sind Digitalisierung, Inklusion, Nachhaltigkeit, Migration und der Wandel der Arbeitswelt.

Lösung
Vor diesem Hintergrund ist es essenziell, das Bildungspersonal fachlich und berufspädagogisch weiterzubilden – am besten in Form von Angeboten, in denen die verschiedenen Gruppen des beruflichen Bildungspersonals zusammengebracht werden. Das Projekt wird daher den Fokus auf diese unterschiedlichen Gruppen des beruflichen Bildungspersonals richten und eine neue Form der Professionalisierung des beruflichen Bildungspersonals entwickeln und erproben. Berufspädagogische Weiterbildungs- und Studienangebote werden dazu inhaltlich und institutionell verbunden und verschiedene Akteursgruppen zusammengebracht.

Zunächst wird ein „Monitor Berufspädagogik“ eingerichtet, mit dem die berufspädagogischen Weiterbildungsbedarfe sowie langfristig die Professionalisierungswege und die Entwicklungen von Kompetenzen und Beschäftigungsbedingungen des beruflichen Bildungspersonals wissenschaftlich erfasst werden.

Auf dieser Grundlage wird die „Akademie Berufspädagogik Connect“ als virtuelle Bildungseinrichtung ins Leben gerufen. Unter ihrem Dach werden für die identifizierten Bedarfe modularisierte, in Teilen zertifizierbare Weiterbildungsangebote entwickelt, die in analoger, digitaler und hybrider Form bundesweit angeboten werden. Diese Angebote knüpfen an berufliche Fortbildungsprofile (AdA-Schein, Aus- und Weiterbildungspädagog/-in, Berufspädagog/-in) und berufspädagogische Bachelor- und Masterstudiengänge an. Zur Organisation der Angebote sowie zur Unterstützung digitaler Lehr- und Lernprozesse wird eine kollaborative Plattform etabliert.

Das Angebot richtet sich an betriebliche Ausbilder/-innen, aus- und weiterbildende Fachkräfte, betriebliche Weiterbildner/-innen, berufliche Lehrkräfte sowie an das Bildungspersonal an den überbetrieblichen Berufsbildungsstätten.

Die gemeinsame berufspädagogische Qualifizierung, die auch gegenseitigen Austausch und Hospitationen an verschiedenen Lernorten beinhaltet, fördert die gegenseitige Akzeptanz und bietet Lösungen für die Herausforderungen der Lernortkooperation. Darüber hinaus wird das Prinzip der Gleichwertigkeit beruflicher und akademischer Bildung mit Bezug auf das Bildungspersonal weiter gestärkt.

Transfer
Die „Akademie Berufspädagogik Connect“ wird von den Verbundpartnern über die Projektlaufzeit hinaus als gebührenfinanziertes Zertifikatsprogramm fortgeführt. Nach Projektende sollen auch Angebote anderer beruflicher Bildungsträger und Hochschulen integriert werden. Die Lehr-Lern-Plattform wird an die Institution der „Akademie Berufspädagogik Connect“ angebunden und weiter betrieben. Der „Monitor Berufspädagogik“ wird an der Universität Osnabrück weitergeführt und kontinuierlich weiterentwickelt.