Herausforderung
Die Biopharma- und Biotec-Branchen sind besonders auf die Verzahnung beruflicher und wissenschaftlicher Bildung angewiesen. Laborantinnen und Laboranten, die eine Berufsausbildung absolviert haben, können ihre berufliche Tätigkeit kaum ohne wissenschaftliche Grundlagen ausüben.

Lösung
Ziel des Projekts ist es daher, drei Weiterbildungsangebote für Laborantinnen und Laboranten in Pharma und Biotec oder verwandten Branchen zu entwickeln:

1. Micro-Credentials: kleine, digitale Lerneinheiten zu aktuellen Themen ermöglichen eine niederschwellige On-the-job-Fortbildung zu innovativen und neuen Themen der Biopharmabranche. Hier wird ein Format der wissenschaftlichen Weiterbildung auf Qualifikationsniveau und -inhalte der beruflichen Bildung angewendet.
2. Bachelor Professional Biophamaceuticals: Die berufsintegrierte Aufstiegsfortbildung mit zum Teil wissenschaftlichen Inhalten auf der zweiten Fortbildungsstufe soll zukünftig die Abschlüsse Meister/-in, Techniker/-in oder Fachwirt/-in ergänzen. Ein Bachelor Professional Biopharmaceuticals fehlt in der Bildungslandschaft bislang.
3. Short Cycle Bachelor of Science „Pharmazeutische Biotechnologie“: Er sieht vor, durch ein breites Anerkennungs- und Anrechnungssystem für berufliche Abschlüsse und Erfahrungen den Zugang zu einem Bachelor of Science (DQR 6) in einer verkürzten Studienzeit zu ermöglichen. Er unterscheidet sich durch seine stärkere Verschränkung mit der beruflichen Bildung von herkömmlichen weiterbildenden Bachelorstudiengängen.

Das Projekt WissenPLUS schafft damit die Möglichkeit, bisher noch ungenutztes Fachkräftepotenzial zu heben und branchenspezifische Fachkräfteweiterbildung zu gewährleisten. Den oft sehr gut qualifizierten Mitarbeitenden mit einem beruflichen Abschluss als Chemielaborant/-in, Biologielaborant/in oder Pharmakant/-in können so attraktive Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen angeboten werden.

Das Projekt basiert auf einem Unternehmensnetzwerk international agierender Pharmaunternehmen, welche mit der Hochschule vernetzt sind.

Transfer
WissenPLUS wird so angelegt, dass die Projektergebnisse auf andere Regionen und Branchen übertragbar sind. Die Weiterbildungsangebote werden in Blended-Learning-Formaten angelegt, so dass auch Teilnehmende aus anderen Regionen partizipieren können. Gleichzeitig soll das Konzept auch überregional für andere Weiterbildungsträger der beruflichen und akademischen Bildung zur Verfügung stehen. Für die Übertragung auf andere Branchen wird ein Transferleitfaden erstellt, der das Vorgehen bei der Entwicklung und Einrichtung von Micro-Credentials, Bachelor-Professional und Short Cycles erläutert.